Dorothea Große-Frintrop mit Paulusplakette ausgezeichnet
Ihr gelebter Glaube ist Ansporn, sich in vielfältiger Weise für Frauen und Familien in der katholischen Kirche einsetzen: Münsters Bischof Dr. Felix Genn hat am 23. Mai Dorothea Große-Frintrop für ihre außergewöhnlichen ehrenamtlichen Dienste mit der Paulusplakette, der höchsten Auszeichnung für ehrenamtliches Engagement kirchlicher Laien, ausgezeichnet. Als Sprecherin und langjähriges Mitglied der Bischöflichen Frauenkommission hat die Weselerin in den zurückliegenden Jahren eine anwaltliche Funktion für Frauen und Familien in der Kirche übernommen. „Dafür möchten wir Sie ehren, vor allem aber möchten wir Ihnen danken“, betonte Bischof Genn bei der Verleihung im Kachelzimmer des St.-Paulus-Domes. Ein Jahr bevor Dorothea Große-Frintrop 2007 ihren hauptamtlichen Werdegang als Leiterin des „Hauses der Familie“ in Münster beendete, wurde sie Mitglied in der Bischöflichen Frauenkommission im Bistum Münster. Diese setzt sich intensiv mit Themen auseinander, die Frauen in Kirche und Gesellschaft betreffen. Ihre Vorschläge und Initiativen legen die Mitglieder dem Bischof und dem Diözesanrat vor, wodurch Frauenthemen neu angestoßen und lebendig gehalten werden. Von 2010 bis 2017 übernahm Dorothea Große-Frintrop die Leitung der Kommission – eine Zeit, in der sie unter anderem ein Konzept für ein frauenspezifisches spirituelles Zentrum voranbrachte. Auch das Thema Frauen in Führung im Bischöflichen Generalvikariat ist ihr ein Herzensanliegen. Bischof Genn dankte der 80-Jährigen für „das stets gute und faire Miteinander“, auch mit Blick auf ihre Aufgabe im Diözesanrat, wo sei seit 2016 die Bischöfliche Frauenkommission vertritt. „Ich habe Ihre Expertise, Ihr Engagement und auch Ihre Meinung immer sehr hochgeschätzt“, betonte der Bischof. Den Antrag auf die Verleihung der Paulusplakette hatte die Bischöfliche Frauenkommission gestellt mit der Begründung, dass Dorothea Große-Frintrop „Menschen und Gremien sensibilisiert, geschlechtergerecht zu denken und geschlechtergerechte Sprache zu verwenden“. Darüber hinaus konkretisiere sie Frauenwelten in Pfarreien und setze sich für paritätisch besetzte Seelsorgeteams ein. Seit 2015 bringe sie verstärkt die Situation geflüchteter Frauen im Bistum Münster ins Gespräch. „Unzählige Themen, die die Benachteiligung von Frauen in der katholischen Kirche ausmachen, hat sie ins Wort und in die Schrift gebracht und damit wertvolle Impulse für das Bistum gesetzt“, heißt es in dem Antrag, der auch das ehrenamtliche Engagement von Dorothea Große-Frintrop im Stadtteil Kinderhaus und ihr sozialpolitisches Engagement in der Kinderhauser Arbeitslosen Initiative beinhaltet. „Mit deiner Klugheit, deiner Klarheit, deiner Lebensfreude und deiner Geduld bohrst du kräftig die dicken Bretter, die wir als Frauen in der Kirche zu bohren haben – darin bist Du uns allen ein Vorbild“, würdigte die neue Sprecherin des Leitungsteams der Bischöflichen Frauenkommission, Mechtild Kahlenborn, den Einsatz Große-Frintrops. Die Geehrte gab den Dank an Bischof Felix zurück: „Sie haben uns Frauen in unserem Bistum Gehör verschafft, auch mir.“ Die Frauenkommission bezeichnete sie als „Chance für mein Leben“. An die Mitglieder gewandt: „Mit eurer vielfältigen Sachkompetenz aus den unterschiedlichen Lebens- und Wissensbereichen, mit unterschiedlichen Biographien gewann ich Einsichten, lernte ich Haltungen, die dem Einsatz für das Hören auf das Wort von Frauen in unserer Kirche vorantreiben.“ Auf das Gehört-Werden durch Bischof Genn und die Bistumsleitung folge die Reflektion, das Abwägen und schließlich das mutige Handeln. Ihr Dank galt allen, die mit ihr gemeinsam nach Lösungen gegen menschliche Ausgrenzung, gegen Diskriminierung und Benachteiligung unterwegs waren. Mit der Paulusplakette, die Dorothea Große-Frintrop ausdrücklich stellvertretend für alle, mit denen sie ehrenamtlich zusammenarbeiten durfte, entgegennahm, verband sie abschließend eine Hoffnung: „Die Hoffnung, dass unsere Anliegen aktuell sind und es wert sind, in unserem Bistum weiter aktiv verfolgt zu werden.“